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Glossar

Erklärung der Fachbegriffe

akustische Signale

Einwirkungen auf den Hund über Rufzeichen oder Pfeifensignale. Mit diesen Signalen kann der Führer den Hund lenken. (siehe auch «Führigkeit»)

Anschneider

Der Hund trägt seinem Führer das von ihm gefundene Stück Wild nicht sofort zu, sondern frisst es ganz oder teilweise auf. (Ausscheidungsfehler)

apportieren

Der Hund bringt das Dummy oder das Stück Wild zum Führer, er apportiert.

Apportierprüfung

Apportierprüfungen sind offizielle jagdliche Prüfung des Schweizer Retriever Clubs, hierbei werden mit kaltem Wild jagdlich orientierte Aufgaben gearbeitet. Man unterscheidet zwei Klassen: Intermediate (C) und Open (B). Meistens findet dann auch eine Anfängerprüfung statt. Diese sog. Noviceklasse wird mit Dummies und einer Taube durchgeführt, sie ist jedoch keine offizielle Jagdprüfung.

Arbeitslinie

Hunde, die speziell für den Jagdeinsatz gezüchtet wurden. Die Züchter legen neben einem ausgeglichenen Wesen und einer guten Gesundheit, ein sehr grosses Augenmerk auf die Arbeitsleistung der Hunde. Sie achten verstärkt auf einen ausgeprägten Arbeitswillen und ein gutes Temperament.

Ausscheidungsfehler

Begeht der Hund während einer Prüfung einen Ausscheidungsfehler, so kann er die Prüfung nicht bestehen. Ausscheidungsfehler sind: tauschen, körperlicher Kontakt des Führers mit dem Hund, aggressives Verhalten des Hundes, hartes Maul, Schussscheue, Winseln oder Bellen, Einspringen, out of control, blinken, Wasser verweigern, zwei eye-wipes, zwei schwere Fehler.

blind

Ein «blind» (engl. = Blindes) ist ein Dummy, das nicht sichtig geworfen, sondern versteckt wurde, ohne dass der Hund es wahrnehmen konnte.

blinken

Der Hund apportiert ein wahrgenommenes Dummy nicht, sondern lässt es absichtlich liegen, um weiter zu jagen.

Cold Game

Workingtest. Siehe «Workingtest»

Jedoch verwendet man hier kaltes Haar- und Federwild.

Diploma

Diploma's sind Prüfungen der niederländischen Retrieverclubs. Man unterscheidet drei unterschiedliche Leistungsniveaus: ( C = Anfänger, B = Fortgeschrittene, A = Open) Die Aufgaben sind für diese Prüfung genau definiert. Die Prüfungen an den sog. Diplomatagen können mit Dummies oder aber auch mit kaltem Wild durchgeführt werden (das A Diploma wird immer mit Wild geprüft).

double mark

(engl. = Doppelmarkierung) siehe «Doppelmarkierung»

Doppelmarkierung.

Siehe «Markierung» Hierbei werden jedoch zwei Dummies (doublemark) nacheinander geworfen, die der Hund sich merken soll.

drive

«Drive» (engl. = Tatkraft, Schwung, Elan) ist der Wille des Hundes, seine Arbeit durchzuführen, ohne Rücksicht auf Schwierigkeiten und Probleme.

Dual Purpose

Eine Dual Purpose Retriever (engl. = für beide Zwecke) ist ein Hund, der bei der Arbeit und auch bei der Show erfolgreich sein kann.

Dummy

Das Dummy (engl. = Attrappe) ist ein Leinensäckchen, das zum Apportieren anstelle von Wild verwendet wird. Standardmäßig wiegt es 500 g und ist schwimmfähig.

Dummyarbeit

Die Dummyarbeit entstand ursprünglich in England. Mit Dummies kann man jagdliche Situationen nachempfinden und dem Hund jagdnahe Aufgaben stellen.

Dummylauncher

Ein Dummylauncher ist ein Abschussgerät, mit dessen Hilfe man Dummies über weite Distanzen befördern kann. Mit diesem Gerät ist es möglich, die Arbeit nach dem Schuss optimal nachzustellen.

Dummyprüfungen

Bei dieser Prüfung sind die Aufgaben der Hunde in den Prüfungsordnungen der Deutschen Retriever Clubs genau definiert. Bei dieser Prüfung wird mit Dummies gearbeitet.

einspringen

Eingesprungen ist der Hund, wenn er seinen Platz ohne Aufforderung verlässt mit der Absicht zu apportieren und dabei gestoppt werden muss.

Einweisen

Der Hundeführer lenkt seinen Hund mit Hilfe von Stimme, Pfiffen und Handzeichen. Der Hund soll ein Dummy holen, das er nicht gesehen hat, ein sogenanntes "Blind". Der Hund sollte bei dieser Arbeit gut lenkbar, d.h einweisbar sein und mit seinem Hundeführer zusammenarbeiten. Idealerweise sollte er jedoch auch hier seine Selbständigkeit nicht ganz verlieren.

eye wipe

Ein eye-wipe ist eine nicht genutzte Chance, Wild zu finden und zurückzubringen. Wenn das Stück Wild vom nächsten gesandten Hund unter den gleichen Bedingungen gefunden wird, hat der erst gesandte Hund ein eye-wipe. Dies gilt auch, wenn das Stück Wild von dem ganzen Richtergremium oder einem Teil davon aufgehoben wird.

Federwild

Fasan, Ente, Taube

Field Trial (F.T.). Eine Prüfung, die während einer Niederwildjagd auf warmes Wild abgehalten wird. In England werden die Hunde beim F.T. immer ohne Leine vorgestellt und geprüft.

Field Trial à la. anglaise

Siehe «Field Trial»

Diese Bezeichnung findet man nur auf dem Kontinent. Man möchte mit dieser Bezeichnung zum Ausdruck bringen, dass diese Prüfung genau nach der Art abgehalten wird, wie Field Trials in England.

Hier dürfen jedoch die Hunde während der Prüfung an der Leine vorgestellt werden. Diese Art des Field Trials findet man nur auf dem Kontinent. Diese Prüfungen werden u.a. in Frankreich, Belgien, Italien praktiziert, daher auch der Name.

Field Trial Linie

Siehe «Arbeitslinie»

Fiepen

Der Hund weint oder winselt. Siehe auch «unsteadyness»

first dog down

Eine nicht genutzte Chance, ein wahrscheinlich verwundetes Stück Wild zu finden und zurückzubringen, das der Hund markiert hat und auf das er sofort geschickt wurde. Diese Stück wurde auch nicht durch einen nachfolgenden Hund gefunden oder durch die Richter aufgelesen.

Führigkeit

Die Art und Weise, wie der Hund mit seinem Führer zusammenarbeitet und dessen Hilfen (akustische und optische) annimmt und befolgt.

Haarwild

Hase, Kaninchen

Handler

Der Hund bringt das Dummy oder das Wild nicht unversehrt zu seinem Führer. (Ausscheidungsfehler)Siehe «knacken»

Handling

Die Führung des Hundes durch den Hundeführer.

Handzeichen

Siehe «optische Signale»

hard mouth. (engl. = hartes Maul). Siehe auch «hartes Maul» und «knacken»

hartes Maul. Der Hund bringt das Dummy oder das Wild nicht unversehrt zu seinem Führer. (Ausscheidungsfehler)

Siehe «knacken»

hi lost

(engl. = freie Suche). Siehe «Freie Verlorensuche»

kaltes Wild

Niederwild, das bereits vor längerer Zeit geschossen wurde. Das Wild kann auch schon eingefroren gewesen sein. Es wird speziell für die Prüfung mitgebracht.

knacken

Der Hund bringt das Dummy oder das Wild nicht unversehrt zu seinem Führer. Man sieht deutliche Zahnabdrücke und findet Löcher im Stoff des Dummies bzw. die Haut des Wildes ist durchgebissen und/ oder Rippen des Stückes sind gebrochen. Der Hund hat somit ein hartes Maul (hard mouth). (Ausscheidungsfehler)

knautschen

Siehe «hartes Maul » und «knacken»

Line

(engl. = Linie). Siehe «walk-up»

markieren

Das Beobachten der Flugbahn eines oder mehrerer sichtig geworfener Dummies, sowie das Merken der Fallstelle.

Markierung

Ein geworfenes Dummy (single mark oder auch Einzelmarkierung), dessen Flugbahn der Hund ganz oder teilweise beobachten kann. Der Wurf des Dummies erfolgt meistens mit einem Schuss. Manchmalwird auch eine andere geeignete Geräuschquelle (z.B. Entenlocker, Stimme) benutzt, um die Aufmerksamkeit des Hundes zu erregen.

nach dem Schuss

Der Retriever arbeitet, im Gegensatz zu den "vor dem Schuss" arbeitenden Stöber- und Vorstehhunden, erst nach erfolgter Schussabgabe.

Niederwildjagd

Eine reale Jagd, z.B. auf Hase, Kaninchen, Fasan, Ente, Taube.

optische Signale

Handzeichen des Führers, mit denen er sich mit dem Hund auch über weite Distanzen verständigen kann, um ihn zu lenken.

out of control

«out of control» (engl. = ausser Kontrolle sein) ist ein Hund, der nicht mehr im Kommando seines Führers steht, sondern alleine für sich jagt.

Pfeifensignale

Siehe «akustische Signale»

Rufzeichen

Siehe «akustische Signale»

runner

Als «runner» (engl. = Läufer) bezeichnet man ein Stück angeschossenes Feder- oder Haarwild, das sich flüchtend entfernt. Runner werden immer sofort gearbeitet.

run-off

Der «run-off» (engl. = Stechen) einer Prüfung ist die Endausscheidung der besten Hunde des Tages.

Schleppe

Eine Schleppe ist eine künstlich angelegte Fährte. Man versucht damit, die Fluchtfährte eines angeschossenen Stück Niederwildes (runner) zu simulieren. Um die Schleppe anzulegen, zieht der Schleppenleger ein Stück kaltes Feder- oder Haarwild einige Hundert Meter hinter sich her. Am Ende der Schleppe wird dann das Stück Wild abgelegt, damit der Hund es finden und apportieren kann.

Schussempfindlichkeit

Hier reagiert der Hund empfindlich und unsicher auf die Schüsse, meidet aber nur wenig bis gar nicht. Dieses Verhalten kann in der Regel durch gezielte Gewöhnung kuriert werden. Bitte nur sehr erfahrene Ausbilder fragen.

Schusshitzigkeit

Ist das Gegenteil von Schussscheue. Der Hund reagiert sehr aufgeregt auf die Schüsse. Bei Schusshitzigkeit kann der Hund einspringen und auch unkontrollierbar werden. Schusshitzigkeit entsteht durch unsachgemässes Training.

Schussscheue

Ist das Unvermögen des Hundes, Schüsse zu ertragen. In der Regel entzieht der Hund sich durch kopflose Flucht den Schüssen. Das sollte bei Jagdhunderassen nicht vorkommen und gilt als schwerer Wesensfehler.

schwerer Fehler

Macht ein Hund während einer Prüfung einen schweren Fehler, so kann er nicht mehr mit vorzüglich bewertet werden. Zwei schwere Fehler führen zum Ausschluss des Hundes. Schwere Fehler sind laut FCI-Reglement: Unselbständigkeit des Hundes, lautes Handling des Führers, first dog down, unruhiges Verhalten des Hundes, schlechte Kontrollierbarkeit, schlechtes Markieren, schlechtes Fusslaufen, nachlässiges Apportieren, langsames Arbeiten mit wenig Initiative, einmaliger eye-wipe.

Showlinie

Hunde die für die Show (engl.= Ausstellung) gezüchtet wurden. Eine Showretriever ist ein nicht speziell für die Arbeit gezüchteter Hund, der hauptsächlich auf Austellungen präsentiert wird.

single mark

(engl. = Einzelmarkierung). Siehe «Markierung»

speed. «Speed» (engl. = Geschwindigkeit) bezeichnet die Arbeitsgeschwindigkeit des Hundes. Der Hund sollte in einem zügigen Tempo arbeiten.

steadyness

Der Hund soll ruhig (steady) auf seinem Platz neben seinem Führer bleiben. Er soll still sitzen, ohne einen Laut von sich zu geben, er darf sich nur bewegen, um besser markieren zu können. Im Idealfall sollte der Hund sich ohne die Hilfe seines Führers ruhig und gelassen verhalten.

style

«Style» (engl. = Stil) bezeichnet die Art und Weise, wie der Hund arbeitet. Style drückt sich darin aus, wie er das Gelände annimmt und absucht, wie der Hund seine Nase einsetzt unter Berücksichtigung von «drive«, «speed» und «tail action». Eigentlich kann man «style» nicht beschreiben, man sieht ihn einfach, wenn der Hund ihn hat.

tail action

Die «tail action» (engl. = Rutenaktion, Schwanz wedeln) des Hundes beim Arbeiten drückt bzw. bezeichnet in einem hohen Maße den «style» des Hundes.

tauschen

Tauschen bedeutet, wenn ein Hund mit dem gefundenen Stück nicht sofort auf schnellstem Weg zum Führer zurückkommt, sondern andere Dummies bzw. Wild sucht, sowie die Stücke austauscht.

Totengräber

Der Hund trägt seinem Führer das gefundene Stück Wild nicht zu, sondern vergräbt es stattdessen. (Ausscheidungsfehler)

Treiben

Helfer bzw. Treiber durchstöbern laut rufend und lärmend ein Gelände mit dem Ziel, Wild hoch zu treiben. Die Hunde und Hundeführer stehen am Rand des Treibens und beobachten ruhig und konzentriert das Geschehen. Bei Prüfungen mit Dummies wird das flüchtende Wild mit Hilfe von Dummies simuliert.

unsteadyness

Als «unsteady» bezeichnet man einen Hund, der beim Arbeiten oder wenn er warten muss, weint, heult oder bellt, der einspringt oder so unruhig ist, dass er zuviel Aufmerksamkeit von seinem Führer benötigt. (Ausscheidungsfehler). Siehe auch «steadyness»

Walk up

Bei einem walk-up (engl. = hinaufgehen) wird eine Streifjagd simuliert. Mehrere Hundeführer, die Richter und oft auch die Schützen gehen in einer Linie (Line) langsam über das Gelände. Aus der Line heraus werden von den Hunden Markierungen und auch Blinds gearbeitet.

warmes Wild

Niederwild, das unmittelbar vor dem Apport des Hundes auf der Jagd geschossen wurde.

whining

(engl. = weinen) Der Hund weint beim Arbeiten oder wenn er warten muss, er ist somit unsteady (Ausscheidungsfehler). Siehe «steadyness» und «unsteadyness»

will to please

Ein Hund mit «will to please» (engl. = der Wille zum Gefallen) arbeitet mit seinem Führer gerne zusammen und bleibt mit ihm in Kontakt, ohne jedoch von ihm abhängig zu sein.

Workingtest

Für den Workingtest gibt es keine Prüfungsordnung, in der bestimmte Aufgaben festgelegt sind. Die einzelnen Aufgaben werden von den Richtern aufgrund der Besonderheiten des Geländes unter Berücksichtigung von jagdlichen Erfordernissen bestimmt. Es werden Situationen aus der jagdlichen Praxis nachgestellt. Bei dieser Prüfung wird mit Dummies gearbeitet

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